Die Geschichte des Chapman`s Peak Drive
    1741 entstand an der False Bay, etwa 40 Kilometer südlich vom damaligen 
    Kapstadt, ein Winterhafen der VOC an der östlichen Südspitze der 
    Kaphalbinsel und dieser sollte die alljährlichen Verluste im Winter in der 
    Table Bay ausmerzen. Dieser Hafen er hielt den Namen Simons Town, es entstand entlang der False Bay eine 
    Verbindungstrasse nach Kapstadt und diese blieb mehr als 150 Jahre die 
    alleinige Verbindung nach Kapstadt. 
    Bereits früh dachte man daher auch an eine zweite Verbindung nach 
    Kapstadt. Es gab unzählige Ideen und Projekte, aber alle ließen sich nicht 
    verwirklichen.  
    Die Kaphalbinsel ist eine schmale Landzunge, mit einem meist 
    relativ schmalen Küstenstreifen und einem 600-900 Meter hohem Felsmassiv im 
    inneren der Halbinsel. Insbesondere zwischen Hout Bay und
    Noordhoek, an der 
    Westküste, gibt es nur einen Steilküste und diese verhinderte über lange 
    Zeit hier einen finanzierbaren Straßenbau. Daher blieb die Route über die 
    Ostküste der einzige Weg nach Simons Town, welches seit Beginn des 19. 
    Jahrhundert als Marinestützpunkt der Royal Navy zunehmend an Bedeutung 
    errang.  
    Aber erst mit der Gründung der Südafrikanischen Union, nach dem 31. Mai 
    1910, wurde wieder über die alten Projekte diskutiert. Frederic de Waal, der 
    erste Administrator des Kaplandes, machte sich für den tollkühnen Straßenbau 
    sehr stark und stellte schließlich Gelder für die Planung zur Verfügung. Man 
    wusste, dass das ganze Projekt unglaublich teuer werden würde und einige 
    Skeptiker hielten es sogar für unmöglich. 
    1914 begann man schließlich mit der Vermessung, den geologischen 
    Untersuchungen und der Planung der schwierigen Strecke.  
    1915 stellet die Unionsregierung Kriegsgefangene (meist Italiener) 
    für den Bau zur Verfügung und noch im gleichen Jahr begann man mit den 
    Bauarbeiten von Hout Bay aus. Langsam sprengte man sich in dem 630 Millionen 
    Jahre alten Granit vorwärts.  
    1916 begann man schließlich auch von Noord Hoek aus den Fels zu 
    bezwingen. 
    Berichten zu Folge, waren die Lebensbedingungen für die Gefangenen relativ 
    gut. Aber das Arbeiten in bis zu 300 Metern über der tosenden Brandung, um 
    so schwieriger. 
    1919 erreichte der Arbeitstrupp von Hout Bay den gegenwärtigen 
    Aussichtspunkt, aber sollte noch nahezu 2 Jahre dauern bis die Strasse 
    fertig gestellt wurde. 
    Am 6. Mai 1922 wahr es dann schließlich soweit! Prince Arthur of 
    Connaught weiht die Strasse nach sieben jähriger Bauzeit feierlich ein. Bei 
    der Eröffnung soll es einen, einen für die damalige Zeit, sensationellen 
    Autocorso gegeben haben. 
    Insgesamt wurden für den Bau etwa 20.000 britische Pfund aufgewendet. 
    Die spektakuläre Strasse wurde unter den Kapstädtern, aber auch den 
    ausländischen Besuchern, schnell beliebt und sie wurde weltweit als eine der 
    Traumstrassen bekannt. 
    Immer wieder musste die Strasse wegen einiger Bergrutsche und Bushbrände 
    (oberhalb) kurzfristig gesperrt werden. Als es aber im Dezember 1999 zu 
    einen erheblichen Bergrutsch kam, wurde die Strasse auf bis zu 30 Prozent 
    verschüttet und zerstört. Schnell war man sich Sicher, das dies diesmal 
    keine kurzfristige Sperrung geben würde. Über zwei Jahre gab es kein 
    richtiges Finanzierungskonzept für die Wiederherstellung der Strasse, da die 
    Kosten wieder einmal unüberschaubar waren. Schließlich fand man einen 
    Privatinvestor, der die Strasse wiederherstellte und in weiter unzähligen 
    Sicherungsmaßnahmen investierte.  
    Da weder Kapstadt, noch die Western Cape Provinz und auch nicht der 
    Südafrikanische Staat die Gelder für die Sanierung aufbringen konnten, wurde 
    nach einer etwa zweijährigen Diskussion die Strasse schließlich an ein 
    privates Konsortium für 30 Jahre verpachtet. Die Ltd. Entabeni (Pty) 
    investierte über 150 Millionen Rand in die Sicherheit 
    gegen den Steinschlag und betreibt den Chapman´s Peak Drive nun als Troll Road 
    (Mautstrasse). Es wurde ein 155 Meter langer Lawinentunnel errichtet, 4 
    Kilometer Steinfangnetze (ein Direktimport aus der Schweiz) verbaut, der 
    Fels wurde stabilisiert und etwa 10.000 Tonnen Asphalt wurden eingebaut. Der Tunnel bis zu 20 Meter tief im Fels 
    verankert und ist zur Klippe hin offen, so dass der Blick zum Meer 
    ermöglicht wird. 
    Am 20.12.2003 wurde die schönste Küstenstrasse der Welt 
    feierlich wiedereröffnet und seit 21.12.2003 dürfen endlich auch Autos 
    wieder den kürzesten Weg zwischen Hout Bay und Noord Hoek befahren. Trotz 
    der verstärkten Sicherungsmaßnahmen, hat sich die schönste 
    Küstenstrasse der Welt wieder harmonisch in die Landschaft eingebettet.
     
     |